Selten ist so viel los auf dem Lipschitzplatz: Am 29. September kamen 150 Anwohner*innen zu einer Kundgebung gegen steigende Mieten zusammen. Fast alle in der Umgebung sind davon betroffen. Entweder wurde ihre Miete bereits angehoben, oder sie befürchten, dass es bald so weit ist.
Die Mieter*innen im Löwensteinring 23/25 hatten im Spätherbst 2017 eine Ankündigung im Briefkasten liegen, dass die Miete in den 99 Wohnungen erhöht wird – meist um die 170 Euro im Monat. Gemeinsam mit Aktiven der linken Neukölln haben einige von ihnen daraufhin eine Mieter*inneninitiative gegründet und zu der Kundgebung unter dem Motto »Mietenwahnsinn stoppen, für ein gutes Leben in Gropiusstadt« eingeladen.
Dort berichtet ein Mieter, wie er 1967 mit seiner Familie nach Gropiusstadt kam und sofort eine Sozialwohnung fand. Jetzt bräuchte er eine kleinere Wohnung, findet aber keine bezahlbare. Er möchte in diesem »unglaublich schönen« Viertel bleiben und sich gegen die Mietsteigerung und den Erhalt der Infrastruktur einsetzen. Auch Vertreter*innen von Initiativen wie der Bürgerhilfe und der Stadtteilmütter sprechen über die Folgen der Mietenexplosion in ihrer täglichen Arbeit.
Um zu überlegen, wie es weitergeht, werden weitere Treffen geplant. Viele sagen, dass sie wiederkommen wollen. Zum Beispiel die Mieter*innen Ulrich-von-Hassel-Weg. Ihnen drohen aktuell Mieterhöhungen von bis zu 200 Euro. Auch die Aktiven der linken werden am Ball bleiben.