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Streikende Frauen bei einer Kundgebung am 14. Juni 1991 Credit: Foto: Library of the ETH Zurich [CC BY-SA 4.0]

Frauenkampftag

Frauenkampftag ist nicht nur Frauensache

Seit über 100 Jahren streiten, kämpfen und feiern Frauen und auch Männer am 8. März, dem internationalen Frauentag. Auch in diesem Jahr wird in Berlin wieder demonstriert. Bundesweite Bündnisse rufen außerdem zum »Frauen*streik« auf. Dieser Kampf geht nicht nur Frauen etwas an.

Schon 1991 streikten Frauen, hier bei einer Kundgebung in Zürich am 14. Juni 1991.

Foto: Library of the ETH Zurich [CC BY-SA 4.0]

Auch wenn sich in den letzten Jahrzehnten die Situation für Frauen verbessert hat, zeigen die Öffentlichmachung von sexuellen Übergriffen (#MeToo) oder die gesellschaftliche Debatte um das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche, dass ein Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung weiterhin notwendig ist.

Schlechter bezahlt, doppelt belastet

Besonders augenscheinlich ist die Ungleichheit bei den Löhnen. Frauen verdienen heute noch immer ca. 22 Prozent weniger als Männer. Aber auch die Arbeitszeit ist zwischen den Geschlechtern ungleich verteilt. Während Männer überwiegend in Vollzeit beschäftigt sind, arbeitet ein Großteil der Frauen in Teilzeit und prekär. Zwei Drittel der sieben Millionen geringfügig Beschäftigten sind Frauen. Frauen müssen daher auch häufiger als Männer ihre geringen Gehälter mit staatlicher Hilfe aufstocken. Das führt zu einem erhöhten Armutsrisiko, vor allem im Alter. Der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen in der Rente liegt bei nahezu 60 Prozent.

Frauenkampf ist Männersache

Neben der Benachteiligung am Arbeitsmarkt kommt die hohe Belastung in der Familie hinzu. Frauen erledigen auch heute noch den Großteil reproduktiver Arbeiten, wie Haushalts- Erziehungs- und Pflegearbeit. Für viele bedeutet das eine Doppelbelastung: Job und Familie.

Es gibt also reichlich Gründe, um am 8. März zu streiken oder zu demonstrieren. Aber ist das ausschließlich eine Frauensache? NEIN. Denn wir Männer, egal ob WG-Mitbewohner, Partner oder Ehemann profitieren nicht davon, wenn Frauen weniger Lohn nach Hause bringen. Wir profitieren nicht davon, wenn Frauen länger zu Hause bleiben müssen, weil es keinen Kita-Platz gibt. Und wir Männer profitieren auch nicht von sexistischen Sprüchen oder sexueller Gewalt gegen Frauen. Sexismus schafft ein Klima von Misstrauen, Angst und Konkurrenz. Es führt zu Entsolidarisierung am Arbeitsplatz und in der Familie.

Wir wollen der Unterdrückung und Diskriminierung unsere Solidarität entgegensetzen. Der Kampf um gleiche Rechte und Chancen ist ein Kampf von Frauen UND Männern. Nur das gemeinsame Handeln bringt uns dem Ziel näher: Gleiche Löhne für gleiche Arbeit. Wir müssen gemeinsam streiten für einen Ausbau von Kitaplätzen, für gute Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Und nur gemeinsam können wir der Armut ein Ende setzen. Denn klar ist auch, Geld ist genug da.

Wir werden uns unsere Rechte von den Mächtigen, den Regierenden und Besitzenden zurückholen. Heraus zum Frauenkampftag! Heraus zum 8. März!

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