Alle Menschen sollen unabhängig vom Geldbeutel so schnell und komfortabel wie möglich von A nach B kommen, egal ob für Arbeitsweg, Erledigungen oder in der Freizeit. Gleichzeitig wollen wir eine höhere Lebensqualität für alle durch mehr Platz auf den Straßen, keine Toten und Schwerverletzten im Verkehr und weniger (klima-)schädliche Emissionen wie Lärm, Feinstaub, CO2, NOX usw.
Diese Ziele erreichen wir nicht wie von Grünen und Auto-Industrie propagiert durch die Umstellung auf E-Autos, sondern vor allem durch weniger Verkehr – also mit so viel wie möglich Fahrgästen in so wenig wie möglich zu bewegenden Fahrzeugen, sprich dem öffentlichen Nahverkehr bestehend aus Bus, Straßenbahn, S-, U- und Regionalbahn. Wenn viele Menschen täglich die gleichen Wege zurücklegen, ist es auch aus volkswirtschaftlicher Perspektive am effektivsten, wenn sie dies gemeinsam tun.
Linke e-Mobilität heißt Straßenbahn
Deshalb fordern wir einen massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes. Der Straßenbahn kommt hier eine zentrale Funktion zu. Um mit der sozial-ökologischen Verkehrswende möglichst schnell voran zu kommen, eignet sich besonders der Ausbau dieses Verkehrsmittels. Eine Straßenbahn kann deutlich mehr Fahrgäste transportieren als ein Bus und ist auch komfortabler. Sie fährt frei von klima- und umweltschädlichen Emissionen, und auch Barrierefreiheit ist leicht zu realisieren. Im Vergleich zu U-Bahnstrecken ist sie sehr günstig und vergleichsweise schnell zu haben. Wenige U-Bahnstationen kosten oft mehr, als einen ganzen Stadtbezirk mit einem Straßenbahn-Netz auszustatten. Durch flexible Linienführung im Netz können viele umsteigefreie Direktverbindungen geschaffen werden; durch die engmaschigere Netzstruktur ist es leichter, auch die Außenbezirke bis zur Haustür vollständig abzudecken, als mit S- und U-Bahn. Linke E-Mobilität heißt deshalb Straßenbahn.
Um den Fahrgastansturm aufzufangen, der bei Einführung des Nulltarifs in Berlin zu erwarten ist, brauchen wir schnell großflächige Investitionen in ein Tram-Netz, das auch den Westen der Stadt abdeckt – vor allem dort, wo dicht getaktete Buslinien schon jetzt überfüllt sind und im Stau feststecken.
Eine Tram nach Gropiusstadt
Für Neukölln hat die LINKE deshalb einen ausführlichen Nahverkehrsplan entwickelt. Besonders wichtig ist für uns der Tram-Ausbau auf der Sonnenallee von Schöneweide bis zu Halleschen Tor. Sie ersetzt den schon jetzt überlasteten M41er-Bus. Ein weiteres wichtiges Projekt ist die „Südtangente“. Eine Verbindung, die langfristig den gesamten Berliner Süden erschließen könnte, von Schöneweide über die die Gropiusstadt (mit Umsteigemöglichkeiten zur U7) und Buckow zum S-Bahnhof Buckower Chausee und langfristig weiter über Lichterfelde bis nach Dahlem. Schon lange in Planung ist schließlich auch die Direktverbindung von der Warschauer Straße zum Hermannplatz als Verlängerung der bestehenden M10. Mit ihr würde besonders der Norden Neuköllns mit Friedrichhain verbunden werden – an einer Stelle, wo seit Jahrzehnten eine große Lücke im ÖPNV-Netz klafft. Bis der Ausbau geschafft ist, gibt es noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten und Diskussionen zu führen. Wir freuen uns auf den Austausch!