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 Credit: Mani & May

Mieten & Wohnen

Erfolg für Mietini im Reuterkiez

Bis zu 330€ Mieterhöhungen – das kündigte der Eigentümer der Häuser am Maybachufer Ecke Manitiusstraße im August 2017 den Mieter*innen an. Um sich zu wehren gründeten diese die Initiative „Mani & May“. Sie organisierten Kundgebungen und machten Druck auf den Senat. Ihre Zähigkeit zahlte sich aus: Die Mieterhöhungen wurden zurückgenommen. Neuköllnisch befragte einen Mieter von „Mani und May“.

Mani & May

Glückwunsch zu eurem Erfolg! Wie ist er einzuschätzen und für welchen Zeitraum sind die Mieterhöhungen zurückgenommen worden?

Vielen Dank! Für uns ist es ein Riesenerfolg. Die ursprünglichen Mieterhöhungen von 30-50% im sozialen Wohnungsbau wurden nun komplett zurückgenommen. Wir hatten durch unseren Protest bereits erreicht, dass die Mieterhöhungen im Jahr 2018 gestundet wurden und nicht gezahlt werden mussten. Trotzdem summierten sich natürlich die potentiellen Mietschulden. Leider hat dies einige Mieter*innen gezwungen auszuziehen. Aber der größte Teil unser 99 Mietparteien konnte ausharren – und wurde belohnt. Auch geplante weitere Mieterhöhungen konnten bis in nächste Jahr verschoben werden, soweit die Mieter*innen einen WBS nachweisen können.

Unsere Mietinitiative hat für eine sehr kurze Zeit sehr intensiv gearbeitet. Wir haben es geschafft, viele unserer Nachbarn einzubeziehen und uns schnell in der Berliner Mietaktivisten-Szene zu vernetzen. Nur so war es möglich, in bloß drei Monaten so viel Druck auf die Senatsverwaltung und den Eigentümer aufzubauen. Wir können Anderen nur empfehlen, so schnell wir möglich loszulegen und sich schnell eine geeignete Strategie auszudenken. Das geht aber nur, wenn einem erfahrene Gruppen und Vereine zur Seite stehen. Für uns waren das neben Kotti&Co. Die GloReichen, die Kiezversammlung 44 und Sozialmieter e.V.

Können auch die Mieter*innen anderer Häuser von eurem Erfolg profitieren?

Unser Fall war sehr speziell, da es um einen auslaufenden sozialen Wohnungsbau ging. Aber in der Manitiusstraße, der Pannierstraße und der Pflügerstraße gehören noch weitere 130 Wohnungen unserem Eigentümer, der Maybachufer GmbH & Co. KG. Diese Wohnungen wären ein Jahr später aus der sozialen Bindung gefallen, und der Eigentümer hatte das gleiche vor wie bei uns. Von unserem Protest überrascht sprach er jedoch die Mieterhöhung gar nicht erst aus. Ich glaube, dass es den meisten Mieter*innen in diesen Häusern gar nicht bewusst war, welche Gefahr über ihren Wohnungen schwebte. Aber das ist vielleicht auch gut, denn die Bedrohung der eigenen Wohnung bedeutet eine unglaubliche Stresssituation. Viele unserer Nachbarn haben sich erst zu diesem Zeitpunkt mit dem aktuellen Berliner Mietmarkt auseinandergesetzt und plötzlich gemerkt, dass sie keine Chance hätten, eine neue Wohnung zu finden.

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Mieten & Wohnen

Ein Schlag gegen die soziale Stadt

In den Morgenstunden des 7. Augustes war es soweit – nach Monaten der Kämpfe und Auseinandersetzungen wurde das Syndikat geräumt. Mit der Kneipe, die seit 35 Jahren fester Bestandteil der Kiezkultur war, musste ein weiterer linker Freiraum der Profitgier eines internationalen Investors weichen.

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Mieten & Wohnen

Wenn der Miethai kommt, organisiert sich der Schwarm

Zum Aufkauf von Häusern in Kreuzberg und Neukölln durch die Deutsche Wohnen hat neuköllnsch mit Wolfgang, einem Mieter aus dem Haus am […]

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Luftbrückenhaus gerettet

Nach zwei Monaten Aktivismus hatten die Bewohnerinnen des Wohnblocks Leine/Oderstraße direkt neben dem Tempelhofer Feld Mitte April einen vorläufigen Erfolg. Durch ihre Proteste bewegten sie den Bezirk dazu, sein Vorkaufsrecht zu Gunsten der Genossenschaft Beamten-Wohnungs-Verein auszuüben.

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Mieten & Wohnen

Mein Nachbar, der Konzern

Airbnb will angeblich Wohnraum schützen – doch dahinter steckt etwas anderes.